Abb.
12 Abb. 14 |
PFAUENSCHREIE - Der Pfau in der Geschichte des Fächers - Fortsetzung S. 3 Belle
Epoque/1900 bis heute Zelluloid-Fächergestelle erlauben billigere Massenproduktionen und werden in allen Formen und Farben produziert, vor allem aber als Elfenbein-und Schildpatt-Imitat für Federfächer (s. Abb. 13). Auf Zelluloid-Brisé-Fächer werden oft Federn appliziert (Abb. 12), manchmal auch ganze Vogelköpfe (Beispiele in C. Fendels Celluloid-book, Biblio No. 47). Die Werbung bedient sich nun mit Billigst-Produkten, aber oft originellem Druck-Design, des Fächers als Werbeträger. Dort findet sich der Pfau häufig ein, zumeist mit geschlossenem Rad, sein langer Schweif der natürlichen Fächerkurve folgend. Beispiele sind Brunelleschi's Fächer für das Hotel Ritz in Paris (Nr. 51 Il ventaglio pubblicitario, Biblio No.6), Vallé's design für Champagne Deutz (S.55, La folie des éventails, Biblio No.1), für Cognac Jacquet um 1920 (S. 152, op.cit), oder der englische Fächer für "Hotel Embassy Club", Nr. 66 von "Wedeln & Werben" (Biblio No. 31). Nach
dem 1. Weltkrieg hatten Frauen keine Hand mehr frei für einen Fächer.
Handtasche und Zigarette, vor allem aber Emanzipation und Arbeit haben
dem mondänen Geplänkel des Fächelns den Garaus gemacht.
Die Zwanziger Jahre sehen noch Extrem-Federfächer, dann ist es,
bis auf Reklamefächer, aus mit der Fächerproduktion. |
Abb.15 |
|
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden Fächer nur noch von Luftlinien mit fernöstlichen Destinationen vergeben (Abb. 14), vereinzelt bei Modeschauen placiert, oder als Souvenir produziert (Abb. 15) - mit der Ausnahme von Spanien, wo Fächer weiterhin in Gebrauch sind. Die Werbung hält sich aber weiterhin an den Pfau. Ein Plakat aus 1940 wirbt auf bezeichnende Art für das Parfum "Snob" (Abb. 19), und eine Graphik in "La France illustrée" 1947 bedient sich ebenfalls des Pfaus als Luxussymbol. (Abb. 20). |
Wer, abgesehen von Fächern, mehr über Pfaue wissen möchte, sollte das Pfauenforum besuchen.
©mm ausser anders angegeben. Aus © Gründen wurden Fächer aus der zitierten Literatur nicht abgebildet.