Abb.1
Verschiedene Zelluloid-Fächer
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ZELLULOID-FÄCHER

Kurze Geschichte des Zelluloid

Die Geschichte des Zelluloid ist alt und legendär: 1863 sah John Wesley Hyatt - angeblich - eine Anzeige. Diese versprach 10.000 $ demjenigen, der ein Substitut für Elfenbein in der Manufaktur von Billard-Kugeln erfände. Das war in Amerika.
Davor - 1856 - experimentierte ein Herr Alexander Parker in England mit Kunststoff und produzierte, was später "Parkesit" genannt wurde.
1868 patentierte Mr. Hyatt seinen Halb-Kunststoff als Zelluloid, eine Mischung aus Zellulose, Kampher und Nitratsäure. Dieses Zelluloid konnte in allen Farben und Formen produziert werden und hatte nur einen Nachteil: es war höchst brennbar. Sehr dünne Folien davon, gepresst z.B. als Kinderspielzeug (1960ger Stehaufpuppen) waren auch leicht zerbrechlich. Es sei erwähnt, dass weder er, noch sonst jemand die Prämie für Kunstelfenbein einkassierte. Hyatt's Erfindung war nicht optimal. Wenn ein jovial-glücksreicher (oder cholerisch-glückloser) Billardspieler seine Zigarre auf einer Billard-Kugel ausdämpfen wollte, ging diese unter einer nicht unerheblichen Explosion in Flammen auf [www.oregonknifeclub.org/celluloid.html].

Ähnliche Kunststoffe wie Bakelit (dunkelbraun bis schwarz) und Casein (hell oder mehrfärbig) wurden bald Mode für alle möglichen Gegenstände bis hin zu Krägen und Manschetten, "easy to clean" und "waterproof", die weder Stärke noch Bügeln brauchten.

Fächer und Zelluloid

Anfangs wurden vor allem Fächergestelle aus Zelluloid angefertigt. Als Novität war das Material ursprünglich auch relativ teuer, bis die Massenproduktion einsetzte. Zelluloid konnte teure Materialien wie Elfenbein und Schildpatt täuschend ähnlich imitieren, was selbst Händler, die nicht auf diese Materialien spezialisiert sind, heutzutage in Schwierigkeiten bringt. Während Elfenbein, trotz künstlicher Maserung, eher zu erkennen ist, gibt Schildpatt grössere Probleme auf. Bei sehr dünnen Brisé-Fächern oder Fächergestellen scheint das spezifische Gewicht der Materie auch ähnlich zu sein, sodass eine 100% Unterscheidung auf "see, touch and feel" fast unmöglich ist. Händler tendieren dazu, alles als das teure Schildpatt verkaufen zu wollen - man muss aufpassen! Wer Erfahrung hat, entwickelt ein unerklärbares Gespür des "touch and feel" von Schildpatt, alle anderen sollten vorsichtig sein.

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Abb.2
Verschiedene Zelluloid-Fächer
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©mm ausser Zitaten und anderen Quellenangaben